Heilung vom Krebs
Birgit Koepsells Heilung
Diagnose
Ich war gerade Christ geworden, hatte der Esoterik abgeschworen und noch wenig Erfahrung im Glauben an Gott, da lautete der ärztliche Befund: pflaumengroße Zyste am rechten Eierstock. Doch davon wollte ich zu der Zeit nichts wissen. Schließlich hatte ich den Rat, die anfangs kirschkerngroße Zyste auf ihre Gutartigkeit hin untersuchen zu lassen, schon seit mehreren Monaten ignoriert. Inzwischen war die Zyste gewachsen. Sie hatte bereits eine Größe von sechs mal neun Zentimetern erreicht. Eines Tages spürte ich, dass ich die Operation nicht mehr länger hinauszögern durfte. Obwohl jede Woche für mich um Heilung gebetet wurde, war die Zyste weiter gewachsen. Nun wurde es ernst, und ich hatte Angst. In diese Situation hinein fragte mich Gott, ob ich bereit sei, mein Leben und mein Sterben ganz in seine Hände zu legen - ohne Bedingungen und ohne Heilungszusagen. Ich willigte ein. Der Weg, der vor mir lag, würde nicht leicht sein, doch ich wusste, ich komme durch.
Operation
Nun ging alles Schlag auf Schlag. Während der Operation traten unvorhergesehene Komplikationen auf, u.a. drang Flüssigkeit beim Punktieren des Tumors in die freie Bauchhöhle. Dieser Zwischenfall wurde mir sofort zugetragen, später konnte ich ihn auch den Arztberichten entnehmen. Offiziell wurde über diesen Kunstfehler allerdings nie gesprochen. Der Chirurg meinte, alles sei ganz glatt verlaufen. Der Krebsspezialist hingegen empfahl mir, noch einmal eine schöne Reise zu machen. Man könne nicht mehr viel für mich tun. Wenn eine Krebszelle bei der Operation erst einmal in die freie Bauchhöhle geraten ist, wird sie sich hundertprozentig manifestieren.
Todesurteil
Diese Aussage wäre mein Todesurteil gewesen, hätte ich nicht den Glauben an Gott gehabt. Schon zwei Wochen später zeigte eine Computertomographie auf der Höhe des linken Eierstocks einen neuen, fünf mal sechs Zentimeter großen Tumor. Die Arzte waren sich einig, dass dies bereits die erste Metastase war, und legten ohne mein Wissen für die folgende Woche einen Operationstermin fest. Obwohl ich noch jung im Glauben war und auch kaum die Bibel kannte, konnte ich mich an die Wahrheit klammern, dass Jesus das letzte Wort hat, unabhängig von allen ärztlichen Befunden und Prognosen. „Jesus ist mein Herr und mein Arzt!“[1] - Diese Gewissheit gab mir Kraft, als ich oft stundenlang in Untersuchungsräumen warten musste, oder wenn ich an meine Mutter dachte, die vor einigen Jahren an Krebs gestorben war. Und besonders auch dann, als ich schließlich erfuhr, was man mir alles bei dem geplanten Eingriff entfernen wollte. Ich war damals gerade 28 Jahre alt.
Heilung
Dann wurde ich noch einmal untersucht, und - die Zyste war unauffindbar. Zum großen Erstaunen des Arztes war auf dem Bildschirm nichts mehr zu erkennen. Der Gynäkologe war fassungslos. Er hatte wohl schon gehört, dass der Glaube Berge versetzen könne[2] aber doch keine Zysten. Dann setzte ganz unerwartet die Regelblutung ein, nach neun Monaten zum ersten Mal! Ich war unendlich erleichtert und überglücklich. Den OP-Termin sagte ich gegen den Willen des Arztes ab, der immer wieder vorschlug, „noch einmal aufzumachen und nachzusehen“, ob wirklich nichts mehr da sei. Die nun folgenden Wochen waren zermürbend. Wie oft meinte der Arzt, etwas gefunden zu haben, doch bei der Kontrolluntersuchung war wieder alles verschwunden. Mittlerweile hatten meine Schwestern einen Gebetskreis gegründet, der regelmäßig für mich und meine Heilung betete, auch wenn ich selbst nicht dabei war.
Seelsorge
Ich ging in dieser Zeit regelmäßig zur Seelsorge. So erlebte ich meine Heilung als einen ganzheitlichen Prozess, als ein Zusammenwirken seelischer, geistlicher und körperlicher Heilung. Und wunderbarer Weise ist meine Heilung von Krebs auch für andere Menschen eine Ermutigung, die ich vielen weitergeben möchte. Ich kenne diese Angst, diese Verzweiflung und diese Hoffnungslosigkeit eines Krebskranken. Ich kann ihn in seiner Not verstehen, seinen Schmerz mitempfinden und für ihn beten. Manchmal staune ich über die Kraft und die Zuversicht, die damals in mir steckten. Das ist seine Gnade. Jesus hat mich geheilt. Er hat mich durch alle Krisen und Schwierigkeiten hindurch getragen und mich so in eine tiefe Abhängigkeit zu ihm geführt. Dafür bin ich sehr dankbar. „Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen“ (Psalm 118,17)[3]